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Algebra

Die moderne Algebra beschäftigt sich mit der Untersuchung von algebraischen Strukturen wie:

Halbgruppe, Gruppe, Ring, Körper.

 

Definition einer Halbgruppe:

Es sei H ¹ Æ: Eine Funktion f::H x H ® H, mit a,b,c ÎH: (a,b) ® c (eindeutig) heißt innere binäre Operation.

Eine Menge H ¹ Æ mit einer inneren binären Operation „.“ heißt Halbgruppe, wenn die Operation „.“ assoziativ ist. d.h.

a(bc) = (ab)c " a,b,c ÎH

 Eine Halbgruppe H heißt kommutativ, wenn ab = ba " a,b Î H.

 Ein Element e Î H heißt Einselement der Halbgruppe (H, .), wenn ea = ae = a   " a Î H.

 

Rees - Matrix - Halbgruppen

 

DEFINITION I.1.1.

es sei Go = G È 0  (G eine Gruppe mit adjungiertem  Nullelement)

seien I = (i,j,k,...) und L = (l,µ,n,...) Indexmengen.

Es sei P: L x I -> G  

              (l,i) -> pli

eine Lx I  Matrix über Go

Es sei S = (I x G x L) È (0). Definiere auf S eine Multiplikation durch:

(i,a,l)(j,b,m) = (i,aplj b,m)  für pl¹ 0           

                    und    = 0 sonst

            0(i,a,l)=(i,a,l) = 00 = 0

S = M   (I,G,L,P) heißt die Rees Matrix Halbgruppe über der Gruppe Go  

 mit der Sandwich Matrix P.

Bemerkung: M o   = Mo (I,G,L,P)  ist wirklich eine Halbgruppe, so dass M o  

abgeschlossen unter der definierten Multiplikation ist und diese

Multiplikation assoziativ ist.

 

DEFINITION I.1.2

Die Sandwich Matrix P Heißt regulär, falls:

         1. " i Î I   $  µ Î L sodass pmi  ¹ 0

         2. " l Î L  $  i Î I  sodass pli  ¹ 0

Bemerkung: M o  = M o (I,G,L,P) ist regulär <=> P regulär ist.

Denn: M o   regulär => " (i,a,l) Î M o   $  (j,x,m)

          sodass  (i,a,l) = (i,a,l)(j,x,m)(i,a,l) = (i,aplj xpmi a,l)

=> a = aplj xpmi a  => plj xpmi  = a-1

=> x = plj-1 a-1 pmi -1  <=> plj   ¹ 0 und pmi  ¹ 0

d.h. " i Î$ µ Î L sodass pµi  ¹ 0 und

" l ÎL  $  j Î I , dass plj  ¹ 0, d.h. insgesamt, dass P regulär ist.

Ist umgekehrt P regulär, so ist (j,plj -1 a-1 pmi -1 ,m) das gesuchte Element.

 

Definition I.1.3.

Eine Halbgruppe S ohne 0 heißt einfach, wenn S keine eigentlichen

Ideale enthält. Eine Halbgruppe S mit 0 heißt 0-einfach, wenn

1. {0} und S sind die einzigen Ideale von S

2. S² ¹ (0)

 

Definition I.1.4.

Ein  idempotentes Element f einer Halbgruppe S mit  0 heißt primitiv,

wenn  1.  f  ¹  0

2.      e £ f  => e = 0 oder e = f

 

Definition I.1.5.

Eine Halbgruppe S mit 0 heißt vollständig 0-einfach, wenn:

1. S ist 0-einfach

2. es existiert ein primitives Idempotentes

 

Lemma I.1.6.

eine Halbgruppe S Ist 0-einfach <=> S = SaS

"     aÎS\{0)} <=>  " a,bÎS\{0} $ x,yÎS sodass

            xay = b

Beweis:

1. Þ) Angenommen S ist 0-einfach.  Dann  ist S² ein Ideal von S

und daher Ist S² = S, da ja S² ¹ {0}ist. Also S3 = S²S = SS = S.

Es sei aÎS\{0}. Dann ist SaS ein Ideal von S. Also muß SaS = {0} oder

SaS = S sein. Angenommen SaS = {0}, dann enthält die Menge

I =  {x Î S: SxS = {0}] ein Element verschieden von 0. Nun ist I auch ein

Ideal von S und daher ist I = S. D.h. SxS = {0} " xÎS => S3 = {0} Widerspruch.

Daher ist SaS = S  " aÎS\{0}.

2.Þ)  Es gelte  SaS = S  " aÎS\{0}. Dann Ist S2 ¹ {0}.

Ebenso gilt, wenn A ein Ideal von S ist, welches a enthält und A ¹ {0}, dass

A Ê SAS Ê SaS = S   => A = S.

 

Lemma I.1.7  M o = M o (I,G,L,P), mit P als regulärer Sandwich-Matrix, ist

eine vollständig 0-einfache Halbgruppe.

Beweis:1) Zu zeigen: " (i,a,l) ¹ 0,   (j,b,m) ¹ 0 ÎMo   $ (l,x,n)

und (k,y,k) so, dass

(l,x,n)( i,a,l)(k,y,k) = (j,b,m)

Aus der Regularität von P folgt, dass für ein i ÎI ein nÎL existiert, sodass

pni ¹ 0 und, dass für lÎL ein kÎI existiert, sodass plk ¹ 0.

Wir setzen

 (l,x,n) = (j,a-1pni-1,n)

(k,y,k) = (k,plk-1tb,m)

Dann haben wir: (j,a-1pni-1,n)(i,a,l)(k,plk-1b,m)

d.h. M o  ist 0-einfach nach Lemma 1.6.

2. Zu zeigen: $ ein primitives Idempotentes.

Zeige:  EMo = {(i,pli-1,l)/ iÎI, µÎL} È {0}

Es sei e Ein Idempotentes von M o.

e = (i,a,l),   d.h. (i,a,l)(i,a,l) = (i,a,l)  <=>  aplia =  a 

<=>  pli  =  a-1aa-1 <=>  pli-1 =  a

und  (i,pli-1,l)² =  (i,pli-1,l)

Zeige:  Jedes Idempotente ist primitiv.  Zu zeigen: " e,fÎEMo    mit e £ f => e = f

(e £  f <=> e = ef = fe)

e = (i,pli-1,µ),    f = (j,pmj-1,m)

ef = (i,pli-1pljpmj-1,m),

fe = (j,pmj1pmipli-1 ,l)

ef = fe => i = j, l = m und so pli -1pljpm j-1  = pmj-1pmipli-1  d.h.. insgesamt, dass M o vollständig 0-einfach ist. ist. 

Hiermit ist der "einfache" Teil des Satzes von Rees (1940) bewiesen.

 

I.1.8. Satz(Rees)

Es sei Go eine Gruppe mit 0; es seien I,L ¹ 0 Mengen und P = (pli) eine LxI - Matrix über Go .

Die Matrix P sei regulärer im Sinne von I.1.2.

Es sei S = (IxGxL)È{0} mit der in I.1.1. definierten Multiplikation.

Dann ist S eine vollständig 0-einfache Halbgruppe.

Umgekehrt ist jede vollständig 0-einfache Halbgruppe isomorph zu einer

so konstruierten Halbgruppe.

Um die zweite Hälfte des Satzes beweisen zu können,  brauchen wir noch

folgende Vorbereitungen:

 

I.1.9. Definition:

Eine Halbgruppe heißt "bisimple", falls S nur auf  einer D-Klasse

besteht. Eine Halbgruppe S mit 0 heißt "0-bisimple",  falls S nur die beiden D -Klassen {0}

und S\{0} enthält.

Nach J. Howie: Introduction to semigroups, Lemma 2.6. gilt:

Wenn S vollständig 0-einfach ist, dann ist S regulär.

I.1.10.Lemma: Jede vollständig 0-einfache Halbgruppe S ist 0-bisimple

Beweis: Zu zeigen: " a,bÎS* gilt a D b  [a D 0 => a = 0, 0 D 0 immer]

es seien also a,bÎS* so, dass S vollständig  0-einfach ist, existieren für alle a,bÎS*

 x,y,r,sÎS  mit xay = b, rbs = a. Die Vollständigkeit von S ist äquivalent zu

der Bedingung  minL  und  minR d.h.  dass  jede  nichtleere Menge von

L -Klassen bzw  von  R -Klassen  ein  minimales  Element enthält,

wobei La £ Lb <=> S1a Í S1b

       Ra £ Lb  <=> aS1 Í bS1

Betrachte die Menge X = {x Î S/  $ y Î S mit xay = b}.  Dann  ist die Menge X ¹ Æ

und ebenso gilt, dass L = {Lx/xÎX} ¹ Æ.  Dass S minL erfüllt  können wir 

ein minimales Element Lu finden, wobei uav = b für ein gewisses vÎS.

Nun ist uruavsv = b, => Luru ÎL und Luru  £ Lu .  Aus der Minimalität von Lu folgt,

dass Lu = Luru. Also

Lu = Luru £ Lru £ Lu  Þ  ru L u =  ruav L uav d.h.  rb L b.  Analog ergibt sich, dass

bs R b => rbs R rb d.h. a R rb. Also a R rb und rb L b => a D b.

Bemerkung: Das heißt also insgesamt, daß jede vollständig 0-einfache  Halbgruppe

S aus der regulären D-Klasse {0} und auf der regulären  D- Klasse S* besteht.

Die folgenden Aussagen übernehme ich ohne Beweis aus

Clifford & Preston:

 

I.1.11.Satz (Green)

Es sei H eine H- Klasse einer Halbgruppe S.  Wenn a,b abÎH, dann ist H

eine Untergruppe von S. Speziell: Enthält H ein Idempotentes von S, so

ist H eine Untergruppe von S.

 

I.1.12.Lemma von Green:

Es seien a,bÎS,  S eine Halbgruppe.  Es sei a R b,  es seien s,s’ÎS1so, dass as = b, bs’ = a.

Dann sind die Rechtstranslationen rs : La -> Lb beziehungsweise

rs’ :  Lb ® La zueinander inverse  R- Klassen erhaltende Bijektionen von  La ®  Lb 

bzw.  Lb ® LaDual erhält  man  die Aussage für Linkstranslationen.

 

I.1.13.Lemma:

In  jeder regulären D- Klasse enthält jede R- KLasse und jede L- Klasse

mindestens ein idempotentes Element.

 

I.1.14.Lemma

Sind  H,K zwei Gruppen - H - Klassen in eine  regulären  D- Klasse,

dann sind H und K isomorph.

 

I.1.15.Korollar:

Es sei S eine vollständig 0-einfache Halbgruppe und H eine H -Klasse.

Dann ist H entweder eine Gruppe oder H² = {0}.

 

 

Beweis des Satzes von Rees:

Es sei S eine vollständig 0-einfache Halbgruppe.  S* besteht also  aus eine regulären

D- Klasse, nach oben. Wir indizieren nun alle R- Klassen von S* durch I und alle

L- Klassen von S* durch L.

[Ri\ iÎI], [Lm\ µÎL]

Bezeichne die H- Klassen von S*durch Hil  = Ri ÇLl.  Nach I.1.13.  folgt nun,

daß  jedes Ri mindestens eine Gruppen - H - Klasse Hil und jedes  Ll ebenso

mindestens eine Gruppen - H - Klasse Hil enthält.  Wir wählen also ein i und ein l

(und halten diese fest) so,  daß Hil eine Gruppe ist. O.B.d.A.  können  wir  die

gewählte H- Klasse mit H11 bezeichnen  (nach I.1.14.). 

Bezeichne das Einselement von H11 mit e. 

Wir  wählen  für jedes  i Î I ein Element ri Î Hi1 und für  jedes l Î L ein ql Î H1l

(dies  ist  möglich nach i.1.13).

Da  ri L Þ  rie =  ri  (Rechtseinheit).  Also folgt aus I.1.12. daß die Abbildung

H11 -> Hi1

x -> rix  bijektiv ist.

Da ql  L e Þ eql = ql  (Linkseinheit) gilt, dass auf die Abbildung

Hi1 -> Hil

y ®  yql  bijektiv ist.

D.h. also daß wir eine bijektive Abbildung von

H11  auf  Hil haben.  Daher  läßt  sich  jedes  Element  aus  Hil in

eindeutiger Weise als ein riaql  (a Î H11) darstellen.

Da  S* = È {Hil \ i Î I,l Î L} und diese Vereinigung disjunkt ist (H ist eine

Äquivalenzrelation) können wir eine Abbildung f:  (I x H11 x L) È {0} -> S

          definieren durch:     (i,a,µ)f  = riaql

                                                0f = 0

Diese Abbildung ist bijektiv.  Damit f ein Isomorphismus wird,  müssen  wir

auf   (I x H11 x L) È {0}   eine  Multiplikation   einführen   sodass

(I x H11 x L) È {0}  eine Rees Matrix Halbgruppe wird. 

Dass (riaql)(rjbq­m) = ri(aqlrjb)qm  ist  es  naheliegend die Sandwich-Matrix

P = (pli )  zu  definieren als pli = qlri    (i Î I, l Î L).

Wir zeigen daß pli Î H11:

Ist Hil eine Gruppe mit Einheit f so haben  wir

fri =  ri und daher ist die Abbildung f:  x ® xri eine R- Klassen erhaltende

Abbildung  Ll  ®  L1  (nach I.1.12).  Folglich  ist  pli  =  qlri  Î H11.  Haben 

wir andererseits   daß Hil² = {0} (und dies ist  der  einzige alternative Fall nach I.1.15)  

dann "c Î Hil   $ u,v Î S1 so, dass ql = uc und ri = cv

=> pl=  qlri  =  uc²v = 0, d.h. pli Î H11o  .

Da  nun  nach  I.1.13.  jede L- Klasse Ll

und  jede R- Klasse Ri  der  regulären  D- Klasse S*  ein Idempotentes enthält,

 existiert also   für jedes i Î I ein l Î L so,  daß Hil eine Gruppe ist und analog

existiert für jedes l Î L ein i Î I so,  daß Hil eine Gruppe ist. Hierauf folgt also

die  Regularität der Sandwich-Matrix P = (pli).

Es bleibt also  zu zeigen,  daß fMo(I,H11,L,P) ® S ein  Isomorphismus  ist.

Die Bijektivität diese Abbildung ist klar nach Konstruktion.

Zu zeigen ist also: f ist ein Homomorphismus

Es seien (i,a,l), (j,b,m) Î Mo(I,H11,L,P):

[(i,a,l)(j,b,m)]f =   [(iapljb,m)]f  = riapljbqm = (riaqm)(rjbqm) = (i,a,l)f (j,b,m)f

w.z.z.w.

Somit ist der Satz von Rees vollständig bewiesen.

 

 

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